Abenteuer Costa Rica – Corcovado Nationalpark
Montag, 31.07.2017
Heute sitzen wir wieder eine Menge im Auto und da die Straßen teilweise in einem schlechten Zustand sind, merkt man jede Unebenheit. Kopf und Körper werden durchgeschüttelt. Ein paar Pausen helfen, um den Körper wieder an den Boden zu gewöhnen und die Übelkeit, die durch die Wackelei aufkommt, in Schach zu halten. Vom Ort Dominical fahren wir zur Peninsula de Osa, Richtung Jimenez. Aufgrund von Zeitmangel entschließen wir uns für einen Zugang zum Nationalpark, der etwas höher liegt. Andernfalls müssten wir noch einige Stunden die Straße – übrigens mit zwischendurch tollen Ausblicken – Richtung Puerto Jiménez fahren. Das dauert dann leider doch etwas zu lange.
Komfort mitten im Dschungel
Die Danta Corcovado Lodge und ihre Mitarbeiter nehmen uns warmherzig in Empfang. Die Lodge befindet sich oberhalb vom Nationalpark und hat ein eigenes großes Grundstück mit Wanderwegen. Die Zimmer sind recht teuer (kommt natürlich auf euer Budgetverständnis an), dafür haben wir aber Nächte mitten im Dschungel vor uns. Mit all den Geräuschen und Tieren direkt um und über uns. Ich kacke mir jetzt schon in die Hose! Aber man muss sich ja auch mal gönnen können. Und vor allem die Komfortzone verlassen.
Nach einer kleinen Wanderung sind wir dann auch an unsere Lodge. Mit einem Freiluftbadezimmer und einem großen Wohn-Schlafbereich sind wir optimal ausgestattet. Natürlich sind die Seiten zwar offen, Moskitonetze schützen aber vor ungebetenen Gästen. Zum Glück! Um die Gegend besser kennen zu lernen, machen wir einen ersten Walk. Teilweise sogar mit Flip-Flops! Was natürlich eine ziemlich bescheidene Idee ist. Tiere sehen wir wenig, aber die wundervollen Aras und Tukane und ein paar Spinnen. Mehr bleibt unserem Auge versagt. Vielleicht sind wir aber auch einfach zu laut. Und mit unseren Flippen an den Füßen haben wir wohl auch eher Glück – gut, dass wir nur wenigen Tieren begegnet sind! Ich fühle mich nicht ganz so wohl mit all den giftigen Tieren, den Geräuschen und was sonst noch alles so da ist. Abends fahren wir noch in das kleine Dorf La Palma. Dort gibt es einen Supermarkt, Restaurants und wer noch Sprit braucht, findet auch eine Tankstelle.
Mitternachtssymphonie
Die Nacht ist relativ kurz. Ich wache immer wieder auf, weil die Geräuschkulisse einfach zu atemberaubend ist. Vor allem das Gebrüll der Affen, die sehr nah an unsere Lodge sind, werde ich so schnell nicht mehr vergessen. Ich bin aufgewacht und sie waren um uns herum! Nicht bedrohlich, einfach nur schön, wie sie so miteinander kommuniziert.



Dienstag, 01.08.2017
Heute geht es in den Dschungel. Wir werden von Jairo, unserem super tollen Guide, geführt. Stiefel werden uns von der Lodge gestellt und ich Schisser trage natürlich eine lange Hose. Mit unserem Guide, einem Lunchpaket, einem Objektiv und jeder Menge Erwartungen machen wir uns auf dem Weg zum Eingang in den Nationalpark. Auf dem Weg dorthin sehen wir wieder Aras, das Meer in der Ferne und ich Landei lerne, dass Ananas auf dem Boden wachsen?! Hatte ich mir halt noch nie Gedanken zu gemacht…Wir kommen an einer Rangerstation (Los Patos) an, von wo wir zu Fuß starten.
Augen auf und Staunen
Jetzt heißt es einfach nur: Augen aufhalten und staunen. Und das tue ich auch, denn wir begegnen so vielen tollen Tieren, gehen über Stock und Stein, über Baumstämme, durch Matsch, rutschen runter, rauf und ab und schwimmen mitten im Dschungel in einem Tümpel. Wir stehen unter Wasserfällen und schöpfen zwischendrin noch ein bisschen Gold! Das glücklicherweise ohne Flip-Flops, aber mir viel Wasser in den Stiefeln. Noch eine weitere Info hätte ich persönlich jetzt nicht gebraucht: Im Durchschnitt gehen wir alle 10 Meter an einer tödlichen Schlange vorbei, ohne diese sie zu sehen. Außerdem gibt es noch giftige Schlangen, Spinnen ….
Gut, dass ich meine lange Hose trage, manchmal.
Meine Highlights:
- El Ceibo: ein mehrere hundert Jahre alter Baum. Umringt von Lianen
- 3 verschiedene Schlangenarten: Eine kleine Boa (eher süß), eine sehr aggressive braune Schlange und eine grüne giftige Schlange
- Frösche in allen Farben und alle ziemlich giftig
- Libellen beim Liebe machen
- Unzählige unterschiedliche Spinnen – sehr groß und sehr klein
- Bäume, die sich gegenseitig Liebe schenken und Bäume, die sich gegenseitig umbringen
- Palmöl
- Weißer Saft aus einem bestimmten Baum (leider nicht richtig zugehört…), der gegen Mücken hilft und mit dem man Feuer machen kann
- Pflanzen, die all ihre Blätter einfahren, wenn man sie berührt
- Wasserfälle
- Lianen
- Faultiere
- Pelikane und Aras
- Affen
- Ameisenstraßen
- …
Stolz und Vorurteil
Der Corcovado Nationalpark ist ein absolutes Highlight. Und auch über unseren Guide bin ich absolut happy. Ohne ihn wären uns viele tolle Sachen entgangen. Und besonders stolz bin ich, dass ich überhaupt mitgegangen bin. Das war nämlich ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer Schritt für mich. Also immer schön die eigenen Vorurteile über Bord schmeißen und einfach machen.
P.S. Wusstet ihr, dass einige Faultier-Arten nur ihren gemütlichen Baum verlassen, um kacken zu gehen?

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